Wirt­schaft­lich­keit

 

Das Pas­siv­haus ist der bes­te Weg für dau­er­haft leist­ba­res Woh­nen

Ener­gie­ef­fi­zi­enz ist die güns­tigs­te Ener­gie­form und das Pas­siv­haus ist im Ge­bäu­de­be­reich der op­ti­mier­te Baus­tan­dard an Ener­gie­ef­fi­zi­enz. Mehr als Fünf­zig­tau­send Pas­siv­häu­ser welt­weit stel­len mitt­ler­wei­le ein­drucks­voll un­ter Be­weis, das leist­ba­res Woh­nen, mi­ni­ma­ler Ener­gie­ver­brauch und höchs­ter Wohn­kom­fort kein Wi­der­spruch sein müs­sen.

 

Das kos­ten­güns­ti­ge Pas­siv­haus – Er­geb­nis­se des Ar­beits­krei­ses

Der Er­folg des Pas­siv­haus­stan­dards liegt nicht zu­letzt an des­sen Wirt­schaft­lich­keit ge­gen­über al­len an­de­ren Ge­bäu­de­stan­dards. Das Pas­siv­haus In­sti­tut Darm­stadt lei­tet seit Jah­ren da­zu den Ar­beits­kreis "Das kos­ten­güns­ti­ge Pas­siv­haus" bei dem Ex­per­ten aus al­len Wirt­schafts­be­rei­chen die­sen zu­kunfts­wei­sen­den Baus­tan­dard auch aus öko­no­mi­scher Sicht auf Herz und Nie­ren über­prü­fen.

Pas­siv­häu­ser zeich­nen sich durch ho­hen Kom­fort und be­son­ders nied­ri­gen Ener­gie­ver­brauch aus. Ent­spre­chen­de Er­fah­rung und gu­te Qua­li­täts­si­che­rung vor­aus­ge­setzt, sind sie schon heu­te oft nicht viel teu­rer in der In­ves­ti­ti­on als an­de­re Neu­bau­ten. Ob sich der Mehr­auf­wand bei ei­nem Bau-Pro­jekt „aus­zahlt“, hängt von den Rand­be­din­gun­gen ab – und beim Nach­weis kommt es dar­auf an, dass ei­ne pro­ble­mad­äqua­te Me­tho­de ge­wählt wird, so­wie dass al­le Fak­to­ren an­ge­mes­sen be­rück­sich­tigt wer­den. Der Pro­to­koll­band 42 des Ar­beits­krei­ses kos­ten­güns­ti­ge Pas­siv­häu­ser gibt einen Über­blick dar­über, wie Kos­ten und Ein­spa­run­gen bei Maß­nah­men für mehr Ener­gie­ef­fi­zi­enz rea­lis­tisch zu be­wer­ten sind. Das Er­geb­nis ist ein­deu­tig: So­fern ei­ni­ge Grund­re­geln ein­ge­hal­ten wer­den, bleibt un­ter dem Strich fast im­mer ein Plus.

„Wenn die neue ver­gol­de­te Dach­rin­ne den Ener­gie­spa­rin­ves­ti­tio­nen zu­ge­ord­net wird, dann geht die Rech­nung na­tür­lich nicht auf“, sagt Prof. Dr. Wolf­gang Feist, Lei­ter des Pas­siv­haus In­sti­tuts. Auch müss­ten die für den Bau oder den Er­halt ei­nes Ge­bäu­des „oh­ne­hin“ not­wen­di­gen Kos­ten aus der Glei­chung her­aus­ge­hal­ten wer­den – et­wa der neue Au­ßen­putz oder das für ei­ne Sa­nie­rung auf­zu­stel­len­de Ge­rüst. Beim Ver­gleich ener­ge­tisch hoch­wer­ti­ger Bau­kom­po­nen­ten mit her­kömm­li­chen Pro­duk­ten sei zu­dem nicht die Amor­ti­sa­ti­ons­zeit maß­geb­lich, son­dern die Ana­ly­se der Le­bens­zy­klus­kos­ten.

Nach ei­ner Ein­füh­rung zur öko­no­mi­schen Be­wer­tung von Ener­gie­ef­fi­zi­enz­maß­nah­men wer­den im Pro­to­koll­band Nr. 42 Me­tho­den der In­ves­ti­ti­ons­rech­nung, Ziel­grö­ßen und An­wen­dungs­be­rei­che vor­ge­stellt. Am Bei­spiel rea­li­sier­ter Pas­siv­häu­ser wird dann ge­zeigt, dass ins­ge­samt mit den glei­chen und so­gar ge­rin­ge­ren Le­bens­zy­klus­kos­ten die­ser ho­he Stan­dard er­reicht wer­den kann. Oli­ver Kah vom Pas­siv­haus In­sti­tut geht im De­tail auf die wirt­schaft­li­che Be­ur­tei­lung ener­gie­re­le­van­ter Bau­tei­le ein. Dr. Rai­ner Pflu­ger von der Uni­ver­si­tät Inns­bruck be­schreibt die Ein­spar­po­ten­zia­le im Be­reich von Kom­fort­lüf­tun­gen mit Wär­me­rück­ge­win­nung. Grund­le­gen­de Ein­fluss­grö­ßen bei der Be­wer­tung und Op­ti­mie­rung von Ener­gie­ef­fi­zi­enz­maß­nah­men an Ge­bäu­den – wie Ren­di­te, Ri­si­ko und Ge­winn – wer­den in ei­nem Fach­bei­trag von Dr. Wit­ta Ebel vom Pas­siv­haus In­sti­tut über­sicht­lich dar­ge­stellt. An­ne Hu­se von „pro­Kli­ma – Der ener­ci­ty Fonds“ er­läu­tert am Bei­spiel der Re­gi­on Han­no­ver den volks­wirt­schaft­li­chen Nut­zen ent­spre­chen­der För­der­maß­nah­men.

 

Be­reits bei heu­ti­gen Markt­be­din­gun­gen ren­ta­bel

Im Er­geb­nis zeigt sich un­ter an­de­rem die Be­deu­tung des Prin­zips: „Wenn schon, denn schon“. Nicht et­wa die „Ener­gie­schleu­dern“, son­dern die be­reits sub­op­ti­mal ge­dämm­ten Ge­bäu­de sei­en es, die sich spä­ter nicht mehr wirt­schaft­lich sa­nie­ren lie­ßen, schreibt Feist. Wenn al­ler­dings im­mer dann, wenn ei­ne Bau-Maß­nah­me oh­ne­hin an­ste­he, je­der ein­zel­ne Schritt auf Pas­siv­haus-Ni­veau aus­ge­führt wer­de, dann sei die Meh­rin­ves­ti­ti­on be­reits un­ter den heu­ti­gen Markt­be­din­gun­gen ren­ta­bel – noch nicht ein­mal stei­gen­de Ener­gie­prei­se un­ter­stellt. Noch hin­zu kommt der fi­nan­zi­ell schwer fass­ba­re Zu­satz­nut­zen ei­ner bes­se­ren Wohn­ge­sund­heit so­wie der des er­reich­ten Um­welt­schut­zes.

 

Der Ar­beits­kreis kos­ten­güns­ti­ge Pas­siv­häu­ser be­schäf­tigt sich seit 1996 mit zen­tra­len Fra­gen des ener­gie­ef­fi­zi­en­ten Bau­ens. Die Er­geb­nis­se wer­den in ei­ner fort­lau­fen­den Rei­he von Pro­to­koll­bän­den ver­öf­fent­licht. Trä­ger des Ar­beits­krei­ses Pha­se V sind die Deut­sche Bun­des­s­tif­tung Um­welt, pro­Kli­ma - Der ener­ci­ty-Fonds, das Hes­si­sche Um­welt­mi­nis­te­ri­um und die FAAG Tech­nik GmbH.

 

Pro­to­koll­band 42 – Öko­no­mi­sche Be­wer­tung von Ener­gie­ef­fi­zi­enz­maß­nah­men, 294 Sei­ten, Farb­druck, Her­aus­ge­ber: Pas­siv­haus In­sti­tut, er­hält­lich un­ter: www.passiv.de