Bereits das erste Passivhaus in Darmstadt war nicht nur ein Forschungsprojekt, in dem das technische Betriebsverhalten eines Hauses überprüft wurde, sondern vor allem ein bewohntes Haus. Von Anfang an wurden die Bewohner ebenso wie bei späteren Passivhaus-Projekten befragt.
Es gibt sozialwissenschaftliche Untersuchungen zu mehreren Reihenhaus-Siedlungen und Geschosswohnungsbauten. Die Ergebnisse überzeugen: Passivhäuser schneiden hinsichtlich Komfort regelmäßig sehr gut ab. Dabei zeigt sich, dass die Bewohner nicht etwa leidenschaftliche Sparer sind, die bereit wären, für die Energieeinsparung zu frieren – vielmehr haben sie es auch bei geringen Heizkosten immer angenehm warm.
Nützen Sie die Erfahrungen von Familien, welche schon seit Jahren in einem Passivhaus wohnen. Diese sind die besten Experten, wenn es um das Leben im Passivhaus geht:
Familie Lang - Roitham/Oberösterreich
1999 war der Großteil der Bevölkerung wie auch Fachleute sehr skeptisch gegenüber unserem Ansinnen, ein Gebäude mit einem um 90 Prozent reduzierten Heizenergieverbrauch zu errichten. Von „völlig unmöglich“, über „ihr werdet drinnen frieren und eine schlechte Luft haben“, bis „das könnt ihr euch ja gar nicht leisten“ gab es unzählige „gut“ gemeinte Ratschläge. So wird es nun Zeit, nach 15 Jahren Zwischenbilanz über die tatsächliche Bewohnererfahrung im ältesten zertifizierten Passivhaus Österreichs - der Passivhausscheibe Salzkammergut - zu ziehen. Umso mehr als sich viele der Vorurteile hartnäckig bis heute halten.
Familie Haselberger - Rohrendorf/Niederösterreich
Seit vier Jahren wohnen und genießen wir nun den Komfort und Behaglichkeit in unserem eigenen Passivhaus in Rohrendorf/Niederösterreich. Unser 123 Quadratmeter smartes Passivhaus in Massivbauweise verbraucht auf Grund der sehr guten thermischen Ausführung nur 1.034 kWh/a für Raumwärme, Lüftung und Hilfsstrom mittels unseres Kompaktlüftungsgeräts mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung und Kleinstwärme-pumpe.
Besonders geschätzt wird oft die Lüftungsanlage, weil sie zuverlässig und kontinuierlich für frische Luft sorgt.
Natürlich können auch im Passivhaus die Fenster geöffnet werden. Mit Frischluft sind die Räume aber auch so versorgt. Gerade im Winter ist regelmäßiges Stoßlüften daher verzichtbar — und der Verbrauch an Energie wird deutlich gesenkt.
Im Sommer funktioniert das Prinzip umgekehrt: Die Hitze bleibt draußen. Voraussetzung sind geeignete Maßnahmen zur Verschattung. Nachts hingegen kann es auch im Passivhaus sinnvoll sein, die Fenster zu öffnen, um überschüssige Wärme herauszulüften.
Die Passivhaus-Bewohner verhalten sich ganz unterschiedlich – je nach individuellen Vorlieben.
Das Leben im Passivhaus ist nicht mit zusätzlichem Aufwand verbunden, im Gegenteil, es lässt dem Nutzer alle Freiheiten und bringt im Alltag zugleich Entlastung.