Veröffentlichung PHPP 10
Im Rahmen der 25. Internationalen Passivhaustagung konnte bereits eine erste Version des neuen PHPP 10 veröffentlicht werden. Es erwarten Sie eine Reihe neuer Features, wie der Sommer Stresstest, eine Erweiterung des Wärmepumpen- sowie Kühlgeräteblattes und viele mehr. Das Programm ist momentan in deutscher Sprache verfügbar und wird in Kürze auch in anderen Sprachen, allen voran English, zu erwerben sein.
Das Planungstool PHPP ist ein übersichtliches Energieeffizienz-Planungswerkzeug für Architekten und Fachplaner basierend auf MS Excel.
Mehrere tausend Nutzer haben positive Erfahrungen mit der Zuverlässigkeit der Berechnungsergebnisse - sowohl für energieeffiziente Neubauten und hocheffiziente Gebäudesanierungen.
Mit PHPP Version 10.0 (derzeit noch als Testversion) werden zahlreiche Funktionserweiterungen und Neuerungen bereit gestellt.
Im November 2021 erscheint PHPP 10.1 als kostenloses Update von 10.0 einschließlich finaler Überarbeitungen.
Was ist neu
PHPP 10 ist da – im gewohnten Excel-Format, mit einem etwas schlichteren Aussehen und mit einem online verfügbaren umfangreichen Flipbook anstatt des gedruckten Handbuchs.
Neben zahlreichen neuen Funktionen wurden dem PHPP zusätzliche Berechnungsblätter hinzugefügt. Außerdem wurde das PHPP durch weitere externe Tools ergänzt, die die Vorbereitung der Dateneingabe in das PHPP erleichtern sollen.
NEU: Risikoabschätzung für den Sommerkomfort
Die Berechnung der Übertemperaturhäufigkeit im Sommer wurde erweitert mit einer Risikoanalyse für den Sommerkomfort beim Einsatz passiver Kühlkonzepte. Der Sommerkomfort bzw. die Übertemperaturhäufigkeit steht in starker Abhängigkeit vom Nutzerverhalten der Bewohner der Gebäude, die Faktoren wie Sommerluftwechsel über Fenster, Nachtlüftung, temporäre Verschattung oder Interne Wärmequellen beeinflussen. Neben vorbesetzten Risikoparametern können auch manuelle Eingaben für abweichendes Nutzerverhalten vorgenommen werden.
NEU: Vergleich mit Monitoring Daten
Mit dem Blatt MONI wird die PHPP-Berechnung angepasst an die realen Randbedingungen einer betrachteten Messperiode, wie Wetterdaten oder Raumtemperaturen, um die gemessenen Verbrauchswerte mit den Berechnungsergebnissen des PHPPs vergleichbar zu machen. Verschiedene Ergebnisgrößen des PHPPs, wie Heizwärmebedarf, Energiebedarf für Warmwasser oder Stromverbrauch können anhand von Messergebnissen überprüft werden.
NEU: Raumbuch und Verlaufs-Tool
Das Passivhaus-Projektierungspaket PHPP 10 enthält eine neue externe Datei, das sogenannte Raumbuch-Tool. Dieses ermöglicht die systematische Zusammenstellung wesentlicher Eingabegrößen für das PHPP, wie Energiebezugsfläche oder Innenraumvolumen, und stellt bei insbesondere komplexeren Projekte eine Hilfestellung bei der Berechnung der wesentlichen insbesondere geometrischen Grundlagen der Projekte dar. So ermittelte Zwischenergebnisse können in das PHPP übertragen werden. In verschiedenen Arbeitsblättern enthält dieses externe Tool also Vorlagen für Nebenrechnungen zum PHPP. Die Datei dient neben den Berechnungen vor allem auch der Dokumentation, die sehr hilfreich bei der Kommunikation zwischen den Projektbeteiligten ist.
Diese externe Datei enthält außerdem das Blatt Verlauf, welches die systematische Dokumentation von Planungsänderungen und deren Auswirkung auf die wesentlichen Energieeffizienzergebnisse des Gebäudes dokumentiert und somit nachvollziehbar macht.
Variantenberechnung mit Eingabe erneuerbarer Energien aus PV und Solarthermie
Die Variantenberechnungen wurden ergänzt durch die Eingabe der Parameter für erneuerbare Energieerzeugung aus Solarthermie und Photovoltaik. Damit ist es nun auch möglich, Erneuerbare Energiequellen mit im EnerPHit Sanierungsplan ESP zu berücksichtigen und die damit verbundene Erreichung der Passivhausklassen EnerPHit Plus oder Premium.
Weiterentwicklung der Projektübersicht
Die Projektübersicht wurde weiterentwickelt, so dass hier eine einfach verfügbare der wichtigsten Energieeffizienzeigenschaften des Projektes zur Verfügung steht. Das Blatt wurde zudem mit verschiedenen Ergebnisgrafiken ergänzt und mit einer Datenexportspalte ausgestattet, die die Übertragung relevanter Informationen in die Passivhaus-Projektedatenbank ermöglicht.
Neue Komponenten Wärmepumpen, Lüftungskombigeräte und Splitgeräte
Den Zertifizierten Komponenten im PHPP wurden weitere Kategorien hinzugefügt. Neben Wärmepumpen sind hier nun auch Lüftungskombigeräte und Splitgeräte zu finden.
Im Blatt Kühlgeräte kann somit die Jahresarbeitszahl der Kühlgeräte anhand der Projektparameter und der Geräteeigenschaften genauer ermittelt werden. Weitere Betriebsarten, z.B. kombinierte Zuluft- und Umluftkühlung über das Lüftungssystem, wurden hinzugefügt
Eingabe von Fenstersystemen und Pfosten-Riegel-Fassaden
Die Eingabe von transparenten Bauteilen wurde prinzipiell erweitert und ermöglicht nun auch die Eingabe von Mehrfeldfenstern oder Pfosten- und Riegel-Fassaden. Somit können auch Werte zu Schwellenprofilen oder Geometrieangaben unterschiedlicher Rahmenteile gemacht werden.
GEG-Berechnung, Schnittstelle Energieausweis, PHsommer_DIN4108-2 und Fördernachweis mit KfW-PHPP nach BEG
Der Nachweis der gesetzlichen Anforderungen wurde auf das Gebäudeenergiegesetz GEG umgestellt. Dieser Nachweis erfolgt durch die Berechnung des Projektes nach der Normenkombination DIN V 4108-6/DIN V 4701-10. Der Nachweis verwendet die im PHPP eingegebenen Projektdaten zu Gebäudegeometrie, Bauteilqualitäten und Haustechnik-komponenten und muss lediglich an einigen Stellen ergänzt werden, so das ein doppelter Berechnungsaufwand bei der Planung von Passivhaus-Wohngebäuden vermieden wird.
Zusätzlicher Aufwand kann auch durch den Einsatz der Schnittstelle "Energieausweis für PHPP 10" vermieden werden. Die Tabelle ist Grundlage für das gesonderte Tool zum Ausdruck des Energieausweises für Wohngebäude basierend auf den im PHPP ermittelten Ergebnissen der GEG-Berechnung.
Ein neues externes Tool, ebenfalls bestehend aus einer Excel-Datei, ermöglicht zudem den für Bauanträge von Wohngebäuden erforderlichen Nachweis des Sommerlichen Wärmeschutzes gemäß der DIN 4108-2 : 2013-2.
Förderanträge für KfW-Effizienzhäuser von Neubauprojekten und Sanierungen können, basierend auf den im PHPP ermittelten Resultaten der GEG-Berechnung, mit dem KfW-PHPP Erstellt werden. Eine XML-Schnittstelle ermöglicht die Übertragung der relevanten Projektdaten in die online verfügbare Antrags-Maske der KfW. Beim KfW-PHPP handelt es sich um eine separate und schreibgeschützte PHPP-Datei, in die per Makro alle Eingabedaten eines PHPP 10 übertragen werden.
Beantragt werden können derzeit die KfW-Effizienzhausstandards:
- KfW-Effizienzhaus 55 nach Referenzwerten, 55, 40, 40 plus (Neubau)
- KfW-Effizienzhaus Denkmal, 115, 100, 85, 70, 55 (Modernisierung)