EU-Projekt unterstützt Entwicklung von Tools für die Baustelle der Zukunft
Passivhaus Institut verbindet BIM-basierte Plattform mit PHPP und designPHDarmstadt. Um mit neuer Technik die bei Gebäuden oft auftretende Differenz zwischen Planung und tatsächlicher Energieeffizienz auszugleichen, haben sich 20 Partner aus ganz Europa in dem Projekt Built2Spec zusammengeschlossen.
Für Fachkräfte der Baubranche sollen dabei Tools zum mobilen Einsatz über Smartphones und Tablet-Computer entwickelt werden – von der einfach handhabbaren 3D-Visualisierung über kompakte Lösungen zur Luftdichtheitsmessung bis hin zu einer BIM-basierten Datenplattform für Qualitätssicherung auf der Baustelle. Die wichtigsten Ziele von Built2Spec wurden in der vergangenen Woche auf der Tagung „Sustainable Places“ in Savona in Italien vorgestellt.
Der sogenannte „Performance Gap“, also eine Diskrepanz zwischen den vorab berechneten und den später im Gebäudebetrieb festgestellten Verbrauchswerten, wird in vielen Bereichen des energieeffizienten Bauens immer wieder beklagt. Beim Passivhaus-Standard besteht diese Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit jedoch nicht. Um von den Erfahrungen mit diesem für jeden Gebäudetyp und in jedem Klima funktionierenden Standard zu profitieren, wurde auch das Passivhaus Institut in das Built2Spec-Projekt mit einbezogen.
Das Passivhaus Institut stellt für die Entwicklung der neuen Built2Spec-Tools seine Expertise für hoch energieeffizientes Bauen und Qualitätssicherung zur Verfügung. Gleichzeitig arbeitet die unabhängige Forschungseinrichtung unter Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Feist an den Schnittstellen zwischen der BIM-basierten Plattform des EU-Projekts und den Planungs- und Entwurfstools PHPP und designPH.
Built2Spec („Built to Specifications“) wird durch das EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizon 2020“ gefördert. Das Projekt wurde im Januar 2015 begonnen und hat eine Laufzeit von vier Jahren. Die europäische Konferenz Sustainable Places 2015 im italienischen Savona fand vom 16. bis 18. September statt. Die Built2Spec-Ziele wurden dort in dem Workshop „Closing the Energy Performance Gap“ von Projekt-Koordinator Germain Adell präsentiert. Ein Interview mit dem Experten von der französischen Organisation Nobatek ist auch in einem aktuellen Newsletter des EU-Projekts veröffentlicht.